Der Admiral (1. Dezember 2024)

Ich will nicht von dem Tagfalter sprechen. Die Angelegenheit ist ernsthafter. Ein niederländischer Admiral, ein Beamter im NATO- Apparat, äußerte sich kürzlich missverständlich über die Pläne der NATO. Sie wollen einen Erstschlag führen, oder auch nicht.

Dieser Admiral (geboren 1962) hat nie Pulverdampf gerochen, höchstens bei Übungen. Er war nicht bei der Landung in der Normandie dabei, er stand nicht im Dschungel von Vietnam und nur vielleicht hat er den Serbienkrieg von weitem beobachten können. So wie alle Entscheidungsträger seiner Generation.

Das westliche Verteidigungsbündnis verfügt über Atomwaffen. Da sind die amerikanischen Trägersysteme, die B52-Bomber mit ihren Marschflugkörpern, da sind die US-amerikanischen U-Boote mit den Trident-Raketen, die französischen U-Boote mit M51-Raketen und auch die Briten besitzen U-Boote mit atomar bestückten Raketen. Diese strategischen Atomwaffen können jederzeit abgeschossen werden. Sie würden auf die Abschussrampen der Russen gerichtet sein und den sogenannten „Enthauptungsschlag führen, der die Russen ihrerseits daran hindern soll, ihre Atomwaffen gegen die westlichen Atommächte einzusetzen.

Es ist notwendig hier einige Worte zu den Wirkungen von Atomwaffen unterzubringen. Wir und alle anderen, auch die Militärs kennen nur, wenn wir hingeschaut haben, die Bilder von den hinweggefegten Städten Hiroshima und Nagasaki. Wir kennen von Bildern den Atompilz über dem Bikiniatoll und den Sandsturm aus den Dokumentationen des Fernsehens. Einige ältere können sich an die Panik in westeuropäischen BRD wegen des Fallouts von Tschernobyl erinnern. Das war es.

Niemand kennt oder will wahrhaben, was wirklich passiert, wenn die Atomsprengköpfe explodiert sind. Selbst wenn niemand in Deutschland und Westeuropa vom lauten Knall aus dem Bett fällt, es wird recht unangenehm. Binnen Tagen weht der radioaktive Staub über unser Land. Die Sonne wird sich verdunkeln, überall, nicht nur wie über Island während eines Vulkanausbruchs. Und nicht für Wochen, sondern für wenigstens zwei Jahre und fast überall auf der Welt. Infolge fallen die Ernten aus. Nur das würde uns schon umbringen – Nahrungsmangel. Noch einmal: Es gibt über zwei Jahre keine Ernten und nur für wenige etwas zu essen. Milliarden von Menschen werden verhungern. Aber sie würden sich auf Grund des radioaktiv verseuchten Wassers auch vergiften. Keine Ahnung was mehr Spaß macht.

All das fehlt als Idee in den Köpfen der NATO-Beamten, wie es aussieht. Denn sie treiben den vermeintlichen Gegner zum Atomkrieg. Schlimmer noch, das wenige Gehirn, was ihnen zur Verfügung steht, spielt mit dem Gedanken einen „Erstschlag“ zu führen.

Der Leiter des NATO-Militärausschusses, der niederländische Admiral Rob Bauer, erklärt:

„Wir haben unsere Einstellung zum Konzept der Verteidigungsallianz geändert. Es ist viel vernünftiger, nicht auf einen Angriff zu warten, sondern die Raketenwerfer in Russland zu treffen, falls Russland uns angreift.“

Bauer forderte: „We must strike first.“ Der Admiral sprach in englischer Sprache. Die Formulierungen, die er gebrauchte, waren leicht missverständlich. Aber genau wegen der schwammigen Formulierung kann seine Äußerung als Aufforderung zum atomaren Erstschlag der NATO gegen Russland verstanden werden. Was werden die Russen davon halten? Wie lange werden sie sich mit ihrem „Erstschlag“ zurückhalten, bei dieser Ankündigung des Westens?

Die Rüstungsindustrie will diesen „Erstschlag“ bestimmt nicht. Den Entscheidungsträgern in den dortigen Chefetagen ist bestimmt bewusst, dass sie nach einem „Erstschlag“ die Möglichkeit verlieren, noch Geld zu verdienen mit Munition und Raketen.  Auch alle anderen Unternehmen verlieren. Nie wieder wird ein Auto gebaut, ein Film gedreht oder eine Brücke saniert. Das Pillendrehen geht noch für wenige Wochen weiter. Aber da kann die Pharmaindustrie auch nicht so sicher sein. Denn Pillen helfen nicht mehr.

Was können wir machen? Anfangs und sehr schnell könnten wir alle Fernsehsender verpflichten zu jeder vollen Stunde drei Minuten lang (Anti-) Werbung für einen Atomkrieg zu senden: Bilder von Hiroschimas verkrüppelten und sterbenden Kindern, von den Schatten auf den Steinen. In allen „sozialen Medien“ sollte viermal am Tag Zwangswerbung gleichen Inhalts an alle Nutzer gesendet werden. 

Dazu müssten wir allerdings die Macht über die Medien haben. Ist leider nicht so. Nicht einmal über die „öffentlich-rechtlichen“ Medien haben WIR, DAS VOLK, die Macht. Also warten wir auf den Erstschlag. Wer auch immer ihn ausführt.


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