Der Mensch ist Mensch, weil er die Umwelt verändert.
Wenn wir die Straße nicht bauen, dann arbeiten wir uns durch den Urwald, dann suchen wir uns Trampelpfade durch das Unterholz, dann können wir aber auf keinen Fall mit dem Auto hunderte Kilometer auf glatter Straße fahren.
Also pflastern wir die Straße hin. Die Umwelt bleibt auf der Strecke. Die tausend Jahre alte Eiche wird gerodet und zu Brettern, der Waldboden wird aufgerissen, der Fuchs muss sich einen neuen Bau suchen, die Ameisen haben Glück, wenn sie ihre Eier umsiedeln können, das Pilzgeflecht wird zerstört.
Das ist der Mensch. Darum ist er Mensch. Es ist nicht „ … weil er hofft und weil er liebt,…“, was ihn zum Menschen macht. Nein, es ist die Möglichkeit zur Veränderung der Natur.
Wenn der Mensch nicht mit der Umwelt“zerstörung“ begonnen hätte, dann wäre er heute noch nicht mal mit dem Faustkeil unterwegs.
Es Umwelt“zerstörung“ zu nennen ist eine neuere Idee. Der Mensch gestaltet sich die Umwelt um. Damit er besser in ihr leben kann. Damit er überhaupt in ihr leben kann. Die Eskimos bauen sich Iglus, weil sie sonst die mörderische Kälte nicht überstehen. Will es ihnen jemand verbieten? Sie jagen Walrösser. Davon ernähren sie sich. Selbst die fanatischsten Umweltschützer gestehen ihnen zu, diese traditionelle Jagd beizubehalten. Warum? Weil sonst die Inuit zu Tieren werden würden und die Behörden stürmten.
Und zu jeder Zeit haben die Menschen die Umwelt“sünden“ der vorherigen Generationen ertragen müssen.
Im Mittelalter wurden die Wälder Europas fast vollständig abgeholzt. Der Mensch hatte unter Dürre und Hitze und schlechten Ernten zu leiden. Er hat wieder aufgeforstete, er hat die Wälder des Planeten zu nutzen gelernt.
In den Kriegen hinterlassen die Kriegsparteien jede Menge Uranmunition und vergrabene Minen. Der Mensch wird sich einige Zeit damit rumärgern müssen. Aber irgendwann wird auch das wieder ein beherrschbarer Zustand.
Mag sein, dass die CO2-Emmission des Menschen eine Klimaveränderung hervorruft. Der Mensch wird damit fertig werden.
Der Mensch wird die Erde zubetonieren. Er wird dafür sorgen, dass alles mit Glaskuppeln überzogen werden muss, weil die freie Luft nicht mehr zum Einatmen geeignet ist. Der Mensch wird vielleicht auf den nächsten Planeten umziehen müssen, weil das Leben auf unserem nicht mehr möglich ist. Das wird der Mensch machen. Immer weiter. In Ausmaßen, von denen wir heute keine Vorstellung haben.
Der Mensch im Einklang mit der Natur? Das ist eine Illusion. Nicht einmal der Bieber (Symbol für Naturschutz) lebt im Einklang mit der Natur. Er staut sich Wasser an und verändert den Lauf des Baches. Einige andere Tiere müssen wegen ihm das Territorium räumen, sonst ertrinken sie.
Wir Menschen sind heute nicht weit davon entfernt jede Art von Katastrophe auszulösen. Ein Krieg mit Atomwaffen ist nicht unwahrscheinlich. Die Luftverschmutzung, die Verschmutzung mit Licht, die Vernichtung der natürlich wachsenden Pflanzen, die Vergiftung von Land, Pflanzen, Nahrungsmitteln, Wasser nimmt unvorstellbare Ausmaße an. Der Stress für die Menschen in den entwickelten Industrieländern ist so groß, dass dort die natürliche Reproduktion nicht mehr funktioniert.
Die Möglichkeiten des Menschen seine Umwelt zu verändern – zu zerstören – haben eine Schwelle überschritten. Die Vernunft, die Möglichkeiten in Maßen einzusetzen, ist leider nicht so schnell mitgewachsen.
Es braucht ein anderes Denken. Der Mensch wird beherrscht von der profitorientierten zerstörerischen Denkweise Weniger (1 Prozent der Menschheit besitzen 50% des Vermögens). Getrieben von den „Gesetzen des Marktes“ beschleunigen sie das Tempo der Herstellung vollkommen nutzloser Produkte unter gleichzeitiger übermäßiger Nutzung der Ressourcen. Wird dieser Prozess nicht unterbrochen, dann treiben sie es bis zum Kollaps.
Was ist zu tun?
Da scheiden sich die Geister. Die einen sagen: Lasst sie machen. Das Beste wäre ein Atomkrieg. Wenige, ganz wenige werden übrigbleiben. Die können wieder von vorne anfangen. In 10.000 Jahren werden sie dann vielleicht wieder auf dem Stand von heute sein.
Die anderen sagen: Was können wir schon machen? Wir kommen nicht gegen die Mächtigen dieser Welt an. Lass mich mein Leben leben, wenn es nicht schlimmer wird, dann werde ich das schon aushalten.
Dann gibt es welche, die sagen: Vollkommen sinnlos, seht es euch doch an, die Revolutionen haben auch nichts gebracht. Alles wieder beim alten.
Und es gibt die optimistischen, die da an Marx denken und sagen, alles ist gesetzmäßig und der Kapitalismus wird sich selbst aufheben, warten wir es doch einfach ab.
Aber alles ist irgendwie falsch. Das alles ist unbefriedigend. Wenn wir es zu ende denken kommen wir immer wieder zu dem Schluss: Wir müssen uns wehren.
Fangen wir einfach wieder mit dem Denken an. Das ist ein guter Anfang.
Beispiel Kohleausstieg:
Immer wieder wird gesagt, dass die schmutzigen Kohlekraftwerke abgeschaltete werden müssen, die Braunkohle in der Erde bleiben muss wegen des riesigen Eingriffs in die Natur und der Folgen für die umgesiedelten Dörfer.
Richtig ist: Kohlekraftwerke machen Dreck. Richtig ist: die Landschaft wird beim Ausgraben der Kohle total verändert. Richtig ist: Es gibt Leid für die Zwangsumgesiedelten.
Richtig ist aber auch: Es gibt sehr effektive und auch angewendete Möglichkeiten den Dreck aus den Abgasen herauszufiltern. In der DDR wurde es geschafft die ausgekohlten Tagebaue zu attraktiven Landschaften zurückzubauen. Die Kohlekraftwerke sind notwendig für die Grundlast der Stromversorgung, denn Wind und Sonne sind nicht zuverlässig.
Und: es ist nicht erwiesen, wer Umwelt und Menschen mehr schadet, die Tagebaue und Kohlekraftwerke oder die Herstellung und Aufstellung von Windmühlen und Solarfeldern.
Die Argumente der Experten und Parteien sind gut für Propaganda und Gehirnwäsche, Windkraftanlagen und Solar-Paneele und Stromhandel sind gut für die Geldsäcke der Geldsäcke. Für die Menschen im Dorf aber ist das Brummen der Windmühlenflügel nicht gesund und der Handel mit CO2 –Zertifikaten nutzt ihnen nichts. Aber sie bezahlen die erhöhte Stromrechnung. Zugunsten der Geldsäcke.
Beispiel Elektromobilität:
Immer wieder wird gesagt, dass der Diesel so schädlich ist und das die Verbrennung von Oelprodukten so schädlich für die Umwelt ist. Und alle sollen mit E-Autos fahren.
Richtig ist: Autos mit Verbrennungsmotor machen Dreck. Richtig ist: Es geht in die Lungen der Menschen. Richtig ist: Es wird CO2 und es werden andere Gase und Materialien ausgestoßen, die nicht gut für den Menschen sind.
Richtig ist aber auch: Es gibt sehr effektive und auch angewendete Möglichkeiten den Dreck aus den Abgasen herauszufiltern. Der Verbrennungsmotor ist in seiner Energiebilanz (und damit der Umweltverträglichkeit) bisher ungeschlagen.
Und: es ist nicht erwiesen, wer Umwelt und Menschen mehr schadet, der Verbrennungsmotor im Automobil oder der Umstieg und das Betreiben von Elektromotoren und Batterien in Automobilen.
Die Argumente der Experten und Parteien sind gut für Propaganda und Gehirnwäsche, neue Autos mit neuen Elektromotoren sind gut für die Geldsäcke der Geldsäcke. Für die Menschen, die ein neues Auto kaufen müssen und nach wie vor im Stau stehen und jeden Tag 2 Stunden im Fahrzeug verbringen auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen und den Feinstaub vom Abrieb der Reifen weiter in die Lunge bekommen und nun auch noch für die Entsorgung der Batterien zahlen sollen, haben wenig Nutzen vom Elektroauto. Aber sie bezahlen die Autos und den Sondermüll und alles andere. Zugunsten der Geldsäcke.
Ob Windkraft oder Elektromobil, ob Bio-Laden oder Smart-Phone. Es ist, um Geld zu machen. Diskutieren sollten wir über ein neues Mobilitätskonzept, über Vermeidung von Verkehr, über dezentrale Energieversorgung, über Hunger in der Welt und die Notwendigkeit von 22 verschiedenen Sorten Cornflakes im Regal des Supermarktes. Reden wir darüber was unsere Kinder und Enkel in der Schule und in ihrer Freizeit machen. Darüber reden und Nachdenken und das Gehirn wieder frei machen von Propaganda der Reichen und Superreichen. Fangen wir damit an.
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