Umwelt und kein Ende

Nun hat es VW erwischt. Mit allen verfügbaren seriösen, halbseriösen und verbrecherischen Mitteln hat es die Konzernspitze geschafft den Konzern an die Spitze aller Autokonzerne zu schieben. Die Aktionäre haben sich gegenseitig dazu gratuliert.

Einer der Aktionäre, so hörte man dieser Tage, klagt nun wegen und gegen den VW-Konzern. Hat er nicht gewusst, dass es sich bei einer Aktie um eine spekulative Anlage handelt? Hat er nicht gewusst, dass er auf Gewinn spekuliert? Warum hat er sich dann eine Aktie gekauft?

Einbruch. Anklagen. Verwirrung. Aber einer der Vertreter des Konzern stellt sich hin und sagt, dass sei schon zu schaffen. Man mache sich keine ernsthaften Sorgen wegen der eventuell zu zahlenden Strafen.

Das mag sein. Gewöhnlich bilden die Konzerne Rücklagen, (d.h. sie behalten Teile des Gewinns ein) um genau solche Situationen finanziell bewältigen zu können. Da muss eine Rückrufaktion finanziert werden, weil das Gaspedal manchmal hängen bleibt; da muss ein Gerichtsprozess gewonnen werden gegen Angehörige, deren Liebste bei einem vom Fahrzeug verursachten Unfall ihr Leben verloren. Man muss Entwicklungsfehler einräumen und eine nicht unerhebliche Summe abdrücken.

Das nicht nur beim VW-Konzern. Das geht bei allen großen Marken so. Rückrufaktionen wegen Mängeln, die erst nach Serieneinführung und Verkauf an die Kunden erkannt werdenm, sind die Regel. Rückruf auch wegen wirklich gravierender Sicherheitsmängel, die im Fahrbetrieb zu Todesfällen führen können und geführt haben sind keine Seltenheit.

Nun scheint ja bei VW ein regelrechter Betrug vorzuliegen. Das ist, so scheint es, etwas anderes, etwas Verwerfliches und Schmutziges. Aber, hier wurden nur die Lücken ausgenutzt, die Gesetze, Regeln und Gutgläubigkeit lassen.

Wenn der Nachweis der Abgaswerte vom Gesetzgeber nur für einen Test in klinischer Umgebung gefordert wird, dann wird auch nur genau dieser Nachweis vom Automobilhersteller erbracht werden. Alles Mehr kostet Geld.

Und wer glaubt die Vorgabe: Mehr Leistung mit weniger Abgas, würde irgendwie funktionieren, der betreibt bestenfalls Augenauswischerei. Soviel Sachverstand sollte man bei den sachverständigen Prüfern und Gesetzesgebern voraussetzen.

Alles kostet Geld. Auch die Entwicklung von Motoren mit minimiertem Schadstoffausstoß. Und die Konzerne, nicht nur VW, wollen und müssen genau dieses Geld sparen. Das sollen ja die Aktionäre bekommen. Dafür sind sie ja Aktionäre geworden, weil sie Geld verdienen wollen.

Und noch einmal: Damit die Aktionäre ihr Geld bekommen können, dafür muss jede Möglichkeit, jede Lücke ausgenutzt werden.

Das ist der normale Gang des kapitalistischen Wirtschaftssystems: Es ist schmutzig.

Das ist der tägliche Betrug, der vollzogen wird. Der Verkauf steht im Vordergrund. Davor aber steht aus Konzern- und Aktionärssicht noch der Gewinn. Und dafür wird jeder Betrug in Kauf genommen, ja, sogar vorher sorgfältig geplant. Auch mit Hilfe der Regierung, wenn es sein muss.

Und das ist der tägliche Betrug, der uns vorgeführt und verkauft wird: Der saubere Konzern, die saubere Regierung und alle für den Bürger/Käufer in einer saubere Umwelt.


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