Die AfD verteilt die „Junge Freiheit“ auf einem Pankower Straßenfest. Die Hälfte der Brandenburger AfD-Abgeordneten hat eine Vergangenheit in Parteien und Organisationen, die dem sogenannten „rechten Lager“ zuzuordnen sind.
Wer, wenn er ehrlich ist, fürchtet sich nicht ein ganz klein wenig vor dem Anwachsen der Asylbewerber-Heime; wer fürchtet sich nicht davor, dass die Afrikaner nicht im Mittelmeer ertrinken, sondern alle in Deutschland ankommen? Ein AfD-Mitglied hat die Sache in etwa so zusammengefasst: Die amerikanischen Ureinwohner konnten sich auch nicht gegen die Einwanderer wehren, heute leben sie in Reservaten. Und genau diese Angst wird eifrig durch alle Medien und auch durch viele der Politiker geschürt. Das ist leicht. Es ist eine Urangst um den eigenen Herd. Und auf diesem Boden gedeihen solche Früchte wie die AfD sehr gut.
Auch die anderen Ängste bedient das Programm der AfD: Die Angst, dass das schwer verdiente Geld in marode Banken oder die korrupte Politik abfließt, die Angst vor der Ausplünderung durch Steuern und Abgaben, die Angst vor dem Verlust der mühsam erarbeiteten Rente, die Angst vor der Fremdbestimmung durch das Europa-Parlament, die Angst vor Wertverlust des Geldes, ….
Alles, was uns so am Tage und in der einsamen Nacht umtreibt. Jedenfalls wenn man jemand ist, der sein Geld mit der eigenen Arbeit verdienen muss und Sorge um Weib und Kind und Haus und Urlaub hat. Alles wird bedient auf Wahlplakaten und Handzetteln.
Dabei wissen wir seit Urzeiten, wie die Parteien mit ihren Wahlprogrammen umgehen. Ein Politiker hat das gut zusammengefasst: Was interessiert mich heute, was ich gestern für einen Quatsch erzählt habe! Alte Garde. Alle Achtung, er hat’s ausgesprochen.
Fakt ist aber auch: Deutschland sucht nach einer Alternative. Oder suchen die Deutschen nach einer Alternative? Sich für etwas anderes entscheiden können, eine zweite Option haben, also außer dieser einen Möglichkeit eine zweite sehen und sich gegebenenfalls dafür entscheiden können – eine Alternative haben.
Die AfD behauptet, diese Alternative zu sein oder zu haben. Gemeint ist wohl eine zweite Möglichkeit einer politischen Richtung. Die AfD bietet also eine andere Möglichkeit an sich für eine politische Richtung zu entscheiden.
Mal abgesehen, davon, dass keine Partei mit zehn oder vielleicht auch zwanzig Prozent Wählerstimmen eine Richtungsänderung der deutschen Politik herbeiführen kann – sonst wäre ja die LINKE auf Landesebene dazu in der Lage- ist wohl die Richtung, die AfD bietet nicht das was die Menschen hierzulande wollen. Heute hilft sie bei der Verteilung der „Jungen Freiheit“ und morgen helfen die jungen Freien mit Fackeln vor den Asylbewerberheimen aus. Gegen diese Alternative gehen die Leute hierzulande auf die Straße. Und diese alternative Politik hatten wir schon mal. Sie hat 60 Millionen Menschen umgebracht und mehr als 500 Millionen ins Chaos und Elend gestürzt. Und für die anderen Sachen bietet die AfD auch keine Lösung an. Oder hat irgendjemand gelesen wie die Kommunen ihre Theater und Schwimmbäder retten können oder wie eine menschenwürdige Rente für alle gesichert wird?
Was wäre eine Alternative zur Politik der heutigen Parteien, zur heutigen Demokratie, zur heutigen Marktwirtschaft? Tatsächlich suchen wir alle. Wir suchen einen anderen Weg. Wir wollen nicht durch die Europäischen Beamten bevormundet werden. Wir wollen nicht hunderttausende Elendsflüchtlinge in unseren Städten. Wir wollen keine bettelnden Bulgaren in der U-Bahn und keine rumänischen Kinderbanden. Wir wollen keine ukrainischen Porno-Ringe, keine lettischen LKWs mit ungenügend gesicherter Ladung und übermüdeten Fahrern. Wir wollen nicht vom Finanzamt ausgeplündert werden für die Vorstandsgehälter von Banken. Wir wollen nicht zusehen wie Schwimmbäder geschlossen werden müssen, weil Steuern veruntreut werden und im großen Rachen der Banken und Konzerne verschwinden.
Was müsste geschehen?
Das Elend in den Herkunftsländern der Flüchtlinge müsste gelindert werden. Vielleicht reicht es schon, keine Waffen in die Krisengebiete zu schicken und auch keine Soldaten. Dann würden die Häuser nicht zerstört werden und die Fabriken und Krankenhäuser stehen bleiben. Die Menschen wären sicher und versorgt und würden in ihrer Heimat bleiben.
Die Ausplünderung Osteuropas müsste beendet werden. Wenn die Leute dort Arbeit und Auskommen haben, dann brauchen sie sich hier nicht kriminell betätigen.
Wenn die deutsche Steuerpolitik nicht darauf ausgerichtet wäre, den Arbeitenden auszuplündern um den Bank- und Konzernvorständen das Geld hinten rein zu blasen, dann würden die Schwimmbäder erhalten bleiben. Wenn die Macht der Banken und Konzerne etwas gestutzt werden würde, dann bräuchten die Menschen nicht bis zum Umfallen arbeiten und würden auch mal in das Theater gehen.
Das aber ist alleine mit „Deutschland den Deutschen!“ nicht zu bekommen. Auch wenn es so schön klingt und so einfach erscheint. Wie vor 90 Jahren schon einmal.
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