Sünder kommen nicht in den Himmel

Die Zeitung, die ganze Medienlandschaft ist voll davon. Da gibt es den Kampf der Kulturen und gemeint ist weithin der Kampf der Religionen. Zumindest es es oft dahin verkürzt. Da geht der Islam gegen das Christentum, da geht der Hinduismus gegen den Islam, da geht der Buddhismus gegen das Schamanentum. Und selbst innerhalb der Religionen geht es gegeneinander. Sunniten gegen Schiiten, Katholiken gegen die Evangelischen. Und obwohl in Deutschland nur wenige Prozent der Bevölkerung bekennende UND ausübende Gläubige sind, tobt der Kampf der Religionen und deren Strömungen in unseren Medien.

 Nach verschiedenen Angaben sind unter 15% der in Deutschland lebenden Menschen solche, die sich nicht nur zu einem oder mehreren Göttern bekennen, sondern auch mehrmals im Jahr irgendeine Kirche besuchen.

Im Osten (neue Bundesländer, Ostzone, ehemalige DDR) beträgt der Anteil der Kirchenmitglieder unter 15%. Einige dieser haben es nur noch nicht geschafft aus der Kirche auszutreten, andere gehen wirklich nicht nur zum Weihnachtskonzert in die Kirchengebäude. Es gibt durchaus auch Nachwuchs, also Menschen, die jünger als 50 Jahre sind und sich dennoch als aktive Kirchenmitglieder bezeichnen. Der Stellenwert aber, den der Glaube in den Publikationen aller Art einnimmt, den hat er im realen Leben längst nicht. Und als Auslöser für die Probleme in der Gesellschaft, taugt der Glaube auch nicht. Hat er nie getaugt, es sei denn die Mächtigen haben es provoziert.

Er ist das Feigenblatt hinter dem alle wirklichen Probleme versteckt werden können. Und er ist die Schimäre, die hervorgeholt werden kann, um richtige Probleme zu erzeugen oder wenigstens herbeizureden.

 Da mag der bayrische Landmann sich das Kreuz an die Stallwand nageln, dass die Kühe gleich wissen wessen Geistes Kind er ist. In der Schule aber hat das Kreuz nichts zu suchen. Da muss sonst der Verfassungsschutz ran, denn im GG(Grundgesetz) ist die Trennung von Kirche und Staat gefordert. Und  Schule = Staatlich, Kreuz = religiös, Kirche.

„Jedem Tierchen sein Plesierchen“, soll der alte Fritz so oder  so ähnlich gesagt haben. Soll also jeder der es meint zu brauchen, sein Kreuz mit sich rumtragen. Aber schont die, die es nicht brauchen!

 Als Luther seine Thesen an die Kirchentür nagelte, da wollte er Reformen. Es ist wieder an der Zeit einige Thesen an die Tür zu nageln. Wir brauchen Reformen. Allerdings welche, die nicht nur dem Namen nach welche sind und ansonsten das Gegenteil davon.

Luthers Thesen sollen original in Latein gehalten worden sein. Konnte damals kaum jemand lesen und heute ist das nicht viel besser mit der Verständlichkeit. Fehlt einfach die Bildung. Hier besteht dringend Nachholebedarf. Solange sollte das mal richtig deutsch ausgesprochen werden.

Luther wandte sich gegen den Ablasshandel. Er meinte, dass es keine Vergebung vor Gott durch Geld geben würde. Und er hat doch recht damit.

Der Papst brauchte und wollte Geld. Er wollte sich mit dem Petersdom ein Denkmal setzen, sein ausreichend üppigen Lebensstil weiter halten, die Macht der Kirche und damit seine eigene weiter ausbauen.  

Da erfand jemand den Ablasshandel. Jeder konnte von seinen irdischen Sünden vor Gott freigesprochen werden. Gegen die Zahlung von Geld erhielt der Gläubige ein Papier, welches genau das versprach. Der Papst wird’s schon richten.

Den Ablasshandel gibt es nicht mehr. Aber auch heute wird den Leuten das Glück (im Diesseits) versprochen, wenn sie nur dafür zahlen.

Wir zahlen für die Banken. Damit sie erhalten bleiben und damit der Wohlstand auf Erden. Wir zahlen für die deutschen Soldaten in Afghanistan und am Horn von Afrika. Damit der Friede auf Erden erhalten bleibt. Wir zahlen die Steuern, damit sie erhalten bleibt, die gottgewollte Ordnung im Land.


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