Es ist sehr leicht ein Stück Papier zu bedrucken oder zu beschreiben. Ich könnte einfach auf das Papier draufzuschreiben: „Ich verpflichte mich dem Inhaber dieses Papiers auf sein Verlangen hin und gegen Aushändigung des Papiers, drei Ziegen zu geben.“
Wenn mir jemand dieses Papier abnimmt, so bin ich eine Verpflichtung eingegangen. Derjenige, der das Papier hat, vertraut auf mich und mein Versprechen. Ob ich es einlöse wird er merken, wenn er das Papier zu mir zurückbringt und den Erlös des Versprechens erwartet.
Soweit so gut.
Tagtäglich werden wir mit dem Vorgang konfrontiert. Ich habe Geldscheine in der Tasche und da ist etwas aufgedruckt. Eine Verpflichtung.
Es ist nicht ganz klar, wer diese Verpflichtung eingegangen ist, aber wir vertrauen darauf, dass wir das Papier jederzeit einlösen können.
Wenn ich so ein Stück Papier ausfertigen würde, dann müsste ich unbedingt darauf achten, dass ich die Verpflichtung, die ich eingegangen bin, auch einlösen kann. Und mir würde das Papier auch niemand abnehmen, wenn er nicht die Hoffnung hätte, dass ich das Versprechen einlösen kann.
Anders bei unserem Zahlungsmittel, dem EURO.
Es gibt Leute, die drucken unentwegt Geld. Die drucken Euros. Sie versprechen dem Inhaber, dass sie gegen Vorlage des Scheins einen Gegenwert bringen. Selbst wenn das Zeug nicht mal mehr auf dem Papier gedruckt wird, sondern nur noch in irgendwelchen Verträgen steht – es sind immer Versprechen, auf Verlangen den Gegenwert dafür zu bringen.
Und es gibt Leute, die denken, dass sie dafür den Gegenwert erhalten.
Wenn unsere Regierung Geld druckt oder drucken lässt oder jemand beauftragt dieses zu tun, so verpflichtet sie sich, den Gegenwert zu erbringen. Aber, es sind schon jetzt mehr Schulden da, als jemals abbezahlt werden könnten. Wenn jemand das abbezahlen kann, dann der deutsche Steuerzahler. So tönt es jedenfalls von den Regierungsbänken. Herr Schäuble ist ganz zuversichtlich, dass die Schulden abgebaut werden können. Der deutsche Steuerzahler wird’s schon richten,
Das Dumme ist: Der deutsche Steuerzahler ist nicht irgendwer, das ist Meier von nebenan, das ist Müller von gegenüber und auch Schneider, der zwar nicht mehr arbeiten geht, aber der deswegen die Rente auch nicht mehr erhöht bekommt.
Und das bin ich. Und ich bin stinksauer. Da hat jemandem in meinem Namen versprochen, dass der, der den Schein hat, von mir drei Ziegen für jeden Schein erhält, den er vorweisen kann. Dieser Jemand hat in meinem Namen etwas versprochen, was ich halten soll, aber nicht halten kann. Ich habe nämlich keine Ziegen! Nicht mal eine. Und schon gar keine, die ich abgeben könnte, selbst wenn ich wollte.
Warum macht der so etwas? Warum verspricht der so etwas? In meinem Namen? Ich habe ihn doch nicht bevollmächtigt? Oder doch?
Schreibe einen Kommentar