Valentin heißt der Sohn der Tochter meines Cousins. Warum, das können nur die Eltern beantworten. Vielleicht ist er am 14. Februar, dem Namenstag des Valentin, geboren. Oder auch am 7. Januar, da ist auch Namenstag. Und am Vierzehenten, da ist eigentlich der Heilige Kyrill dran. Da kann ich ja mal nachfragen. Aber wirklich interessieren, nein, das tut es mich nicht. Sollen sie ihren Sohn nennen wie sie wollen. Nach dem angeblichen Heiligen der Liebenden. Andere nennen ihren Sohn Eros. Das finde ich gut. Das hat was, was göttliches. Da denke ich an Liebe. Eros Ramazzotti. Wobei, bei Ramazzotti denke ich eher an was Hochprozentiges.

 „Valentin, Ihr Spezialist für Holzwerkstoffe“. Wer hat nur diesen blöden Tag erfunden? „Nutzen Sie das  Valentins-Einkaufswochenende!“, tönt aus dem Radio. Dabei ist erst der 4. Februar und das Wochenende fällt nicht auf den vierzehnten. Was also soll das Wochenende und der Einkauf mit Valentin zu tun haben. Oder mit Liebe: Ich gehe aus Liebe Einkaufen, ich begleite meine Frau aus Liebe beim Einkaufen, ich liebe das Einkaufen,…., ich liebe, also gehe ich einkaufen, ich gehe einkaufen, also liebe ich.

Valentin ist auch der Schutzheilige gegen Gicht, Epilepsie und Krämpfe.  Stützstrümpfe sind aber nicht im Angebot. Könnte auch falsch aufgefasst werden. Eher sind es die Blumenhändler, die von dem Tag profitieren wollen. Jedenfalls ist immer alles ausverkauft. Kleine rote Papierherzchen an die kahlen Äste des Apfelbaumes vor dem Haus hängen, das wäre eine Alternative. Ich habe das schon gesehen. Hier in Deutschland. Bei den Freunden in Potsdam/Wisconsin (Mittlerer Westen der USA) ist das normal. Von da kommt der ganze Wahnsinn ja wohl auch. Genau wie Haloween. Die Kinder haben ihren Spaß und die Händler verdienen ihren Teil.

Das haben schon die uralten Römer erkannt. Die machten auch Geschenke zum Valentinstag, obwohl da noch kein Valentin geboren war. Die nannten ihren Valentin Juno. Eine Göttin. Unter anderem ein bisschen für die zwischenmenschlichen Beziehungen zuständig. Und dagegen ist nichts zu sagen. Ab und zu sollte es uns wichtig sein, den uns nahestehenden unsere Dankbarkeit und Zuneigung zu zeigen. Den Lieben zeigen: Ich bin da, du kannst mich liebhaben.

Ich könnte es ja wie alle machen: Ich kaufe am Tag des Valentin Blumen. Für meine Frau natürlich. Aber, blöderweise, hat sie wenige Tage vorher Geburtstag. Auf was für Ideen also soll meine Frau kommen, wenn sie innerhalb einer Woche zweimal Blumen bekommt? Nach fast einem Jahr der Blumenabstinenz?!  Da gehe ich besser mal mit ihr einkaufen.


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